Natur ...
26.01.2016 - , BM
Natur und Kunst stehen sich gegenüber und weil Kunst aus umgewandelter Natur besteht, so ist eine Kunst grundsätzlich gegen Natur gerichtet. Naturschutz ist darum grundsätzlich ein Verzicht auf Kunst, ein Umwandlungsverzicht von Natur in Kunst.
Überall wo man Natur propagiert, wo es wild zugehen soll, wo der Mensch sich als Künstler raushalten soll, dort wird es in einer Kulturlandschaft schwierig, denn jeder Quadratzentimeter Boden wird schon von einem Künstler besetzt, der Ansprüche hat, der seine Interessen vertritt. Wer von den Eigentümern verzichtet freiwillig auf seine Bodennutzung, eine Umwandlung von Landschaft in Bauland?
Angefangen vom Besitzer eines Grund und Bodens auf dem sich noch Reste von Natur befinden, bis hin zu Touristen, die Natur besuchen und erleben wollen, ist selten ein freiwilliger Verzicht erkennbar. Das ist leicht verständlich denn ein jeder muss sehen wo er bleibt. Naturschutz wird dann häufig zum schönen Schein, zum Deckmantel von eigenen Interessen – Natur wird zum Objekt.
Wenn man indessen mit Naturschutz Politik macht, Natur zum Subjekt erheben will, einerseits eine Naturschutzgesinnung fordert aber andererseits einer Tourismusbranche mit einem wilden Naturmuseum einen roten Teppich ausrollt, dann ist auch bei denjenigen kein Verzicht zu beobachten, die ihn von anderen zum eigenen Nutzen fordern, damit man sie wählt, damit man sie gewähren lässt.
Man muss also schon sehr genau hinsehen wenn von Naturschutz und deren Ideologien die Rede ist ob derjenige der Naturschutz von anderen fordert oder verordnet auch selbst bereit ist zu verzichten. Handelt es sich dabei um Politiker, so sollte man dann erwarten dürfen, dass ihre Worte so gut wie ihre Taten sind – nicht besser.