Agrarsubventionen ...

01.01.2019 - , BM

Agrarsubventionen ...… sind leistungsunabhängige Einkommen zugunsten von Landwirtschaft, nicht zugunsten von Landschaft. Dass unser Verhalten insgesamt nicht lebensdienlich ist, zeigt die Abnahme der Biodiversität in unseren Landschaften seit etwa zweihundert Jahren - wir sind schlechte Verwalter von Lebensgrundlage, wir haben kulturell abgebaut.

Unser Wirtschaften bildet unsere Ethik ab. Durch unser Verhalten, unser Wollen, unser Tun wirken wir auf das was in unseren Landschaften ist. Landschaft kann darum nicht kultureller sein als diejenigen, die sie bewirtschaften und diejenigen die deren Produkte schätzen.

Dort wo Landwirtschaft subventioniert wird, wird Ethik subventioniert, wird Moral beklagt, wird versucht ein Zustand mit Geld herzustellen, der nicht zum Verhalten der Bevölkerung passt, werden suboptimale Wohlfahrtseffekte gefördert. Subventionen sind Leistungen die eine Volkswirtschaft aufwendet, um Verhalten zu verhindern das nicht sein soll. Subventionen sollen moralische Defizite ausgleichen.

Subventionen sind wohlfahrtlich suboptimal und ermöglichen es so weiter zu machen wie bisher. Die Allgemeinheit stützt und schützt ihre Landwirte dafür, dass diese überlebensfähig bleiben und niemand unmittelbar auf seine Annehmlichkeiten verzichten muss. Subventionen sind Drogen, die kulturelle Verluste begünstigen und die man schwierig abschaffen kann, weil Minister von Wählern abhängig sind.

Nur ein bedenkliches Beispiel ist staatlich subventionierte Schweinemast: Sie beschert uns billiges, minderwertiges Schweinefleisch, negative Auswirkungen auf unsere Landschaft, bedenkliche Ethik. Gleichzeitig haben wir massenhaft vorzügliche Biowildsauen die ihrerseits aufgrund der Gefährdung der Mastbetriebe durch ASP unbeliebt sind. Verkehrte Welt in einem Hochtechnologieland das nicht von Urproduktion leben kann und muss.

Wenn es anders werden soll, wenn es kultureller, lebensdienlicher werden soll, dann ist eine Landwirtschaftsrevolution, eine Ethikrevolution erforderlich. Wie Bewirtschaftungspraxis und ihre Auswirkungen aussehen, kann beobachtet werden: Private Maximierungsnutzung mit und ohne staatliche Subventionen, staatlich maximierte Planwirtschaft bis zum Untergang im ehemaligen Ostblock, private Freizeitnutzung und öffentliche, naturnahe Forstwirtschaft.

Biodiversität in unseren Fluren ist nicht kostenlos. Oekonomische Nutzungsmaximierung und Naturnähe sind Widersprüche. Verzicht muss indessen nicht negativ sein, denn man kann Leben dafür bekommen.

Das aber können in unserem Gesellschaftssystem Wähler beeinflussen. Land schafft Biodiversität wenn es naturnaher kultiviert wird. Naturnahe Forstwirtschaft ist bei solcher Urproduktion wegweisend. Ziele festlegen und Produktion sinnvoll lenken kann man wenn man Eigentümer an den Produktionsgrundlagen ist. Ein Staat kann großflächig Landschaft kaufen wenn man ihn dazu beauftragt und Landbewirtschaftung revolutionieren. Jäger sollten sich hier einmischen, denn Jäger sind Wähler und Menschen die naturnahe Produktion privat subventionieren.

Wir sollten es versuchen, denn wer von unseren Nachkommen wird einen Feigling zum Vater haben wollen?

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