Jägerinnen

28.10.2018 - , BM

JägerinnenLeben kommt mit dem Männlichen durch das Weibliche. Weibliches ist grundsätzlich führend.

Mit dem allgemeinen Grundsatz, dass Subsistenzgrundlage beim Lebenden zuerst in Fortpflanzungspotential und erst Überschuss in individuelle Kondition umgesetzt wird, gibt es bezüglich der Fortpflanzungsnachfrage an Weiblichem durch Männliches grundsätzlichen Mangel. Fortpflanzungsbereites Weibliches ist grundsätzlich relativ knapp, Weibliches ist der Produktionsengpass von Lebendem, durch Weibliches kommt die Quantität des Lebenden. Männliches ist also dem Weiblichen beigeordnet, ist vom Weiblichen angezogen und wird von diesem geführt. Natürlich führt Weibliches Nachwuchs, ist führend, sobald es dazu entwickelt ist.

Fortpflanzung, Begattung sind so beim Zweigeschlechtlichen grundsätzlich eine Zulässigkeitsfrage des Weiblichen. Ein Mann darf also grundsätzlich dann versuchen eine Familie mit einer Frau zu gründen, wenn diese dazu bereit ist, wenn sie ihren Jäger gewählt hat und diesen gewähren lässt. Wenn früher Männer zeugen wollten, dann mussten sie Lebensmittel liefern. Männer waren also die jagdlichen Hauptakteure, denn erfolgreiche Jäger waren brauchbare Väter.

Männliches ist gegenüber Weiblichem bezüglich aktiver, originärer Jagdausübung körperlich robuster, wurde aufgrund der Verschiedenheit von Männlichem und Weiblichem durch Evolution zum erfolgreicheren Akteur, zum Macher, ist körperlich ausdauernder, mit geringeren Schwankungen körperlich leistungsfähiger, dadurch spezieller[1]. Weibliches ist anders als Männliches und jagt darum anders.

In Notzeiten ist waidgerecht was zum Überleben der Individuen und damit zum Überleben der Familien, der Sippen beiträgt. Waidgerechtigkeit, Ethik und Moral werden also grundsätzlich indirekt durch die Zulässigkeiten des Weiblichen definiert. Männliches das keine weiblichen Wünsche erfüllt, ist für Weibliches uninteressant. Was sich nicht fortpflanzt stirbt aus. Was von Frauen nachgefragt wird macht darum Männer rege.

Die Fortpfanzungsrate in modernen Gesellschaften ist indessen abnehmend, die Fortpflanzungsverweigerung ist zunehmend. Das führt neben vielen gesellschaftlichen Problemen die mit einer älter werdenden Gesellschaft einhergehen auch dazu, dass die originäre Jagd grundsätzlich zunehmend weniger Prüfstein des Männlichen ist. Ob ein Mann der Polis aktuell eine Partnerin findet ist weniger von seinem Jagdschein und seinen Fähigkeiten als Waidmann, als vielmehr von seinem Führerschein, seinem Auto und anderem Potential abhängig. Heute geben also Frauen und die Familiensituation nicht mehr vor wie viel Wildpret nach Hause zu bringen ist. Männer die noch zur originären Jagd gehen, haben damit tendenziell eher mehr Schwierigkeiten durch ihre Frauen als früher, denn sie sind dadurch nicht immer vorzeigbar, gelegentlich nicht geruchsneutral und aktuell nicht selten gesellschaftlich streitbar.

Wenn originäre Jagd in der Polis unter dem Gesichtspunkt von Nahrungsmittelbeschaffung zum unmittelbaren Überleben nicht mehr nötig ist, dann muss Waidgerechtigkeit mit einem neuen Paradigma versehen werden. Damit ein neues Paradigma evolutionstauglich ist, muss es für die gejagte und jagende Art biologisch vorteilhaft, also natürlich sein. Unsere Ethik, unser Verhalten, unsere Kulturlandschaften sind und bleiben dabei grundsätzlich ein Spiegel von weiblichen Zulässigkeiten und männlicher Aktion. Wenn unsere Ethik bewusst natürlicher werden soll, dann durch die Zulässigkeiten von Frauen.

Es erscheint mir also heute wichtig, dass auch Frauen zur originären Jagd gehen, sie den Jagdschein machen, sich Wissen und Vorgänge über die originäre Jagd, über natürliche Vorgänge aneignen. Denn wenn sie erst verstehen was sie und ihre Männer tun, dann werden sie auch Verantwortung dafür übernehmen und sie werden ihren Männern sagen welche diesbezüglichen Wünsche sie haben, ob sie lieber noch mehr Unnötiges oder eine andere Kulturlandschaft wollen. Und die Männer werden die Wünsche ihrer Frauen auch diesbezüglich von deren Lippen ablesen.

Die letzte Chance unserer Wildbestände, dem Leben in unserer Kulturlandschaft, entscheidet sich an der Möglichkeit zur originären Jagd des Menschen. Sie entscheidet sich erst in zweiter Linie an den Männern die diese Kulturlandschaft herstellen, bewirtschaften, verwalten, sondern primär an denjenigen welche die Vorgaben und Zulässigkeiten dazu geben. Wenn Frauen natürliche Jagdwirtschaft wollen, dann wird sie umgesetzt. Wollen erkennt man nicht am Fordern sondern am Tun.

Frauen macht den Jagdschein!



[1] Dadurch grundsätzlich empfindlicher.

 

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