Argonauten

02.01.2019 - , BM

ArgonautenJäger haben die Vergangenheit noch nicht hinter sich gelassen und sind in der Gegenwart noch nicht angekommen, sie befinden sich auf einem schwarzen Meer.

Jäger sind moderne Menschen, die im System leben, dort ihren Lebensunterhalt verdienen und von diesen privaten Mitteln nehmen um jagen zu dürfen, um anderen Schäden zu begleichen, um anderen die Tätigkeit abnehmen zu dürfen, welche diese aufgrund finanzieller Unrentabilität nicht mehr selbst ausüben wollen und sie darum die Jagd gewinnbringend verpachten, und um schließlich anderen mit Verlust Wildpret anzutragen – eines der vorzüglichsten Lebensmittel was diese Welt noch zu bieten hat.

Es gibt den höchst seltenen Fall, dass Jagdwirtschaft und Landwirtschaft in einer Hand sind, dort ist die Welt einfacher. Ich kenne darum kaum einen ernsthaften Jäger, der die Zustände in unserer Landschaft nicht beklagt und darüber hinaus Grundeigentümer um ein paar Quadratmeter Land bittet und bettelt, das er mit Blühmischungen einsäen darf, damit es dort so ist wie er meint dass es sein müsste. Jäger werden so auf Umwegen zu ohnmächtigen Nebenlandwirten ohne Land.

Sie befinden sich auf unsicherem Wasser, sind sämtlichen Unbilden ausgesetzt und rudern tapfer gegen den Wind, wenn dieser einmal mehr von vorne kommt. Sie transferieren Leistungen von einer Welt in eine andere, in eine vormoderne. Sie wollen mehr Landschaft, mehr Biodiversität, mehr Wild, mehr heile Welt, mehr Paradies. Dafür tun sie alles was man sie tun lässt und solange ihre Mittel reichen. Sie tun also so ziemlich alles was ihnen möglich ist, wenn man sie dafür nur machen lässt.

Ob das Jägern so bewusst ist, ob das Landeigentümer i.e. Jagdrechtinhaber so bewusst ist, weiß ich nicht. Aber es funktioniert hervorragend und Jägern kann darum leicht gesagt werden, was sie zu tun haben – es findet sich mit einiger Sicherheit stets einer der zu fast allem bereit ist.

Ob man nun der Meinung ist, dass Jäger oder die anderen in einer Parallelwelt leben ist nur eine Frage dessen was man als normal empfindet. Normalität ist eine Frage des Standpunktes. Man kann indessen sicher sagen, dass Jäger natürlicher sind als Nichtjäger.

Bei mehr Natürlichkeit nun, treffen sich die Welten wieder, dort sind die meisten vereint und fordern sie, denn jeder der Natur, der noch kein Cyborg ist, kann wissen, dass ihm Natürlichkeit zuträglich ist, dass sie ihm artgerecht ist. Natur erlaubt keine Maximalnutzung. Monetäre Gewinnmaximierung und Natürlichkeit schließen sich also a priori aus. Finanzieller Erfolg ist darum, wie es das Wort schon ausdrückt, Folge eines Ziels, Folge von Handeln, Folge von Qualität. Der monetäre Aspekt ist darum bei mehr Natürlichkeit nie Kardinalziel, sondern damit es im Hier und Jetzt funktionieren kann eine Nebenbedingung.

Jäger haben es gut, sie handeln schon danach. Sie müssen nur noch ein paar andere davon überzeugen, dass diese selber zu mehr Lebensqualität finden, wenn sie Leben statt Geld zum Ziel haben – und sei es zur Not mit Geld, denn davon ist genügend vorhanden.

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