Gedanken zu einem Wildtiermanagement in Großschutzgebieten
01.06.2016 - , BM
Vor dem Nationalpark war dieser ein kultureller Raum, darum ist aus ihm geworden was dort heute erhalten werden soll.
Jagen und gejagt werden ist Teil eines natürlichen Prozesses dessen Prinzipien auch im Künstlichen gelten: Zum Beispiel ein Jagen nach Geschwindigkeit, nach Geld, nach Wählerstimmen, nach Macht. Das was heute in unserer Gesellschaft unter originärer Jagd lapidar auf den Begriff „Jagd“ und „Jäger“ reduziert wird, ist ein kleiner Rest der originärsten, kulturellen Tätigkeit des Menschen. Viele von der Natur Entfremdete stellen sich unter einem Jäger heute einen grün gekleideten Mann mit Hund und Gewehr vor, der einer Sonntagsbeschäftigung nachzugehen scheint. Originäre Jagd ist in der Welt eines künstlichen Jagens derart monetär unproduktiv geworden, dass originäre Jagd aus monetärer Sicht von originären Jägern schwerlich als wirtschaftliche Eigennutzung betrachtet werden kann.
Die originäre Jagd des Menschen ist ein kulturelles Handeln und dann auch eine kulturelle Dienstleistung, wenn sie als solche vom Sozialverband gefordert, verlangt wird.
Da man in einem Nationalpark Kultur durch Natur ersetzen will, um zu beobachten, um diese vorzuführen, so sollte man dort jegliche Kultur minimieren – also auch eine originäre Jagd.
Wir sind Natur, wir sind durch sie und von ihr und wenn wir sie nicht wertschätzen, sie kulturell bewirtschaften und behandeln, so handeln wir gegen uns selbst.
Es geht darum bei einem Park, einem künstlich zu erhaltenden Raum, nicht um die Frage wie viel Natur ist dort möglich und wie viel Jagd erforderlich, sondern um die Frage wie stringent sind die Prinzipien und das Handeln in unser Kultur. Welche Wertschätzung, welchen Respekt bringen wir der Natur entgegen indem wir nicht möglichst viel tun, sondern wenig und Nichtkulturelles, Lebensfeindliches möglichst vermeiden.
Letztlich geht es um die Frage, wie kulturell ist unser Handeln, denn Kultur ist eine Frage unserer Existenz.