Würmer sind nicht weniger wichtig als Wölfe
08.06.2016 - , BM
Ein Hauptargument der Wolfsbefürworter sei eine Erhöhung der Vielfalt in der Natur von der andere profitierten. Dabei wird häufig übersehen, dass wir eine Kulturlandschaft haben und dass Vielfalt immer auch eine Qualität hat: Der Wolf steht zusammen mit dem Mensch an der Spitze der Nahrungskette, ist diesem damit ein Nahrungskonkurrent und erhöht so zunächst einmal die Vielfalt der Prädatoren. Es kommt aber nicht darauf an dass an der Spitze der Nahrungskette möglichst viele Fresser stehen, sondern dass eine große Vielfalt an der Basis, bei den Kleinen und Kleinsten vorhanden ist. Eine solche Vielfalt an der Basis nimmt etwa seit der Industrialisierung durch ein Austilgen von Schädlingen ab. Unsere Anbaumethoden sind weltweit auf Gewinnmaximierung und nicht auf Vielfaltmaximierung ausgerichtet, sie sind darum unter dem Gesichtspunkt einer Kultur lebensfeindlich, kulturell suboptimal.
Die vielen Kleinen an der Basis sieht man kaum, man hat ein emotionsloses Verhältnis zu ihnen, gleichwohl sind sie unabhängig ihrer Größe und Gewicht auch Leben - so wie der Wolf. Der Wolf ist darum ein weiterer Fresser an der Spitze der Nahrungskette bei einer weiter abnehmenden Basis. Was also der Wolf an Wild frisst, das fehlt dem Menschen an Fleisch. Der Mensch wird indessen kaum zu Gunsten des Wolfes verzichten, sondern mehr produzieren – mit basisschädigenden Mitteln. Oben kommt hierzulande einer dazu, unten fallen ein paar mehr weg, das ist eine schlechte kulturelle Bilanz.
Mehr Wölfe lösen keine Probleme einer Unkultur, darum sollte das Kleinleben am und im Boden mit der gleichen Leidenschaft beworben und gehegt werden wie das Großgetier darüber.