Ist Jagd ein Hobby?
18.06.2016 - , BM
Der Mensch ist heute in der Natur nicht mehr überlebensfähig, wir können ohne Kultur nicht sein. Erst ein kulturelles Handeln eröffnet uns Möglichkeiten zu unserer Existenz.
Jagd ist die älteste kulturelle Tätigkeit des Menschen bei der ein Jäger nicht nur für sich jagt, sondern für seinen Sozialverband. Dieses Tun für sich und andere, eine Fleischbeschaffung, die Hege des Wildes in unserer Kulturlandschaft, ein kulturelles Sein, eine Achtung der Mitwelt, trägt nicht nur zum Selbstbild eines Jägers bei, sondern es ist sein Selbstbild.
Was die Jagd mit einem Hobby gemeinsam hat ist der Umstand, dass sie den Jäger nicht mehr ernährt, dass die Marktlage so ist, dass originäre Jagd Geld kostet und darum nur in der Freizeit ausgeübt werden kann, denn niemand kann vom Draufzahlen leben.
So gesehen ist Jagen nicht nur viel mehr als ein Hobby sondern eine Lebenseinstellung, eine Passion. Wird die originäre Jagd und ihre Produkte in einer Gesellschaft nachgefragt, so handelt es sich nicht nur um eine kulturelle Tätigkeit sondern um eine kulturelle Dienstleistung.
Wenn partikulare Meinungen Jagd als überflüssiges Hobby bezeichnen und Jagd damit auf die Stufe von privaten Sammlerbeschäftigungen und Spielereien degradieren – pour le plaisir - so zeugt dies von einem ungenügenden kulturellen Verständnis mit dem man auch sein Leben als Hobby oder Spielerei bezeichnen könnte.