Essen
02.07.2016 - , BM
In der Menschheitsgeschichte gibt es zwei grundsätzliche Ernährungsparadigmen:
Die eine, die ursprüngliche, die natürliche, war über Jahrmillionen diejenige, bei der gegessen wurde was man sammeln, jagen und kultivieren konnte. Sie war notwendig dem Lebensraum und der Jahreszeit angepasst.
Die andere, die einer beliebigen Ideologie, also dem Großhirn oder einem Rat anderer folgt – diese soll gemäß den Praktizierenden die gesündeste sein.
Daneben gibt es eine Notkost. Es war diejenige die man zu sich nahm, bevor man Hungers das Gras vom Boden aß und die Rinde von den Bäumen kratzte, also eine recht einseitige Ernährung, die einem puren Überleben diente – oder auch nicht. Es sind darum auch die Extremfälle hinlänglich geprüft: Manche können also auch ohne Fleisch oder ohne pflanzliche Kost überleben.
Während wir an der ursprünglichen Variante selektioniert wurden, so handelt es sich bei den ideologischen Varianten um eine sehr neue, durch die Evolution ungeprüfte Erscheinung in der Menschheitsgeschichte.
Bei der ursprünglichen Ernährungsweise wurde nicht nachgedacht, es wurde gegessen was schmeckte. Unser Geschmack ist also über Selektion so entwickelt, dass wir bei einer natürlichen Nahrung ohne nachzudenken das Richtige finden und essen. Durch moderne Chemie kann eine solche Gedankenlosigkeit ausgenutzt werden, denn damit kann unser Geschmack, durch Stoffe welche nie in unserer Nahrung waren, korrumpiert werden. Wir dürfen aufgrund unserer evolutorischen Erfahrung davon ausgehen, dass solche Zusatzstoffe nicht notwendig sind und darum unsere Nahrung auch nicht bessern machen – sie schmeckt veilleicht nur besser, unser Geschmacksinn wird getäuscht – nicht zwangsläufig zu einem gesundheitlichen Vorteil eines Konsumenten.
Die Menschen in Deutschland und Europa gehören zu den reichsten der Welt und zu den reichsten die je auf dieser Erde gelebt haben. Wir leben in einem Land in dem alles was es an Lebensmittel auf dieser Welt gibt, verfügbar ist und darüber hinaus am genauesten untersucht und kontrolliert ist. Fast alles ist für alle für den täglichen Bedarf vorhanden, das Grundsätzliche von allen bezahlbar und das meiste davon kommt aus unserer Kulturlandschaft. Wir leben im Paradies!
Es lohnt sich dennoch darüber nachzudenken was man isst, denn nicht alles von dem was heute verfügbar ist, ist das worauf wir selektioniert sind. Es erscheint aus dieser Sicht sinnvoll Einfaches, Natürliches, Ursprüngliches, Regionales, Saisonales auszuwählen und Künstliches weg zu lassen und darüber hinaus zu genießen:
Essen riechen, schmecken und dessen individuelle Zuträglichkeit fühlen, statt Essen denken.